Terraner als Faustpfand by Rainer Castor

Terraner als Faustpfand by Rainer Castor

Autor:Rainer Castor [Castor, Rainer ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-04-09T01:00:00+00:00


3.

System H-044

Trebron Snetrem lauschte angespannt den Geräuschen der Aggregate, die aus den Tiefen der nahezu komplett umgebauten Space-Jet der CORBIA-Klasse drangen. Von den Gravotron-Triebwerken beschleunigt, näherte sich der Kleinraumer langsam der Marke von 150.000 Kilometern pro Sekunde. „Keine Probleme beim Gravotron, Drosselmodus bei Hzwo auf hundert", meldete Sainginas' piepsige Stimme. „Mindestübergangsgeschwindigkeit in einigen Minuten erreicht. Alle Werte positiv."

Während der Chefingenieur von PRAETORIA im hinteren linken Kontursessel des Panzertroplon-Cockpits Platz genommen hatte, kauerte der nur 35,5 Zentimeter große Swoon in einer auf dem hinteren rechten Sessel verankerten, seinem kleinen Körper angepassten Spezialkonstruktion.

Displayflächen leuchteten zu beiden Seiten, im Frontsessel saß als Pilot der Posbi Miroon, an Bord von PRAETORIA Stellvertretender Leiter der Tender- und Werftfunktion des „Monsters", wie der Erste Offizier Forrest Pasteur die riesige Konstruktion zu titulieren beliebte.

Befriedigt registrierte Trebron, dass die Schaubilder, dahinscrollenden Datenzeilen und analogen Anzeigen rasch wechselnder Parameter alle im Soll-Bereich lagen. Er rückte die getönte Brille zurecht und fuhr sich mit einer unbewussten Handbewegung über den grau melierten Kinnbart.

Ein Holo zeigte die schematische Feldprojektion des sceerschen Hyperfeldtriebwerks, bei dem gravomechanische Kraftfelder in dynamischer Zwei-Schalen-Feldprojektion Beschleunigung und Richtungswechsel übernahmen. „Feldlinien stabil, im Gegensatz zur Schalenstaffelung von Schutzfeldern keine Negativauswirkungen des HW." Der Stellvertretende Chefingenieur winkte beruhigend mit zweien der vier Arme. „Wir haben die Projektion endlich im Griff."

„Sieht so aus, Kleiner."

Während die äußere Feldhülle starr projiziert wurde, war das Feldzentrum der inneren Hülle entlang der x-, yund z-Achse verschiebbar: Die Staffelanordnung der beiden Kugelsphären lieferte bei innerer Verschiebung und der Annäherung - damit verbunden war der hypermechanische Abstoßungseffekt in Form einer Entladungsreaktion - die eigentliche Bewegung der vektorierbaren Gravotron-Gesamtblase.

Im Vergleich zum Verbrauch der Protonenstrahl-Impulstriebwerke war der Leistungswert des Gravotrons zwar günstiger, und es wurde keine zusätzliche NUGAS-Stützmasse benötigt. Als problematisch hatte sich bislang allerdings erwiesen, dass die Zwei-Schalen-Feldprojektion empfindlich auf Umgebungsparameter wie Hyperstürme, Hyperemissionen von Sonnen und die erhöhte Hyperimpedanz reagierte. Beim Lineartriebwerk im Halbraum konnte sie überdies grundsätzlich nicht eingesetzt werden.

Noch nicht. Umso wichtiger ist, dachte Trebron, ließ die Anzeigen nicht aus den Augen und lauschte weiterhin angestrengt, dass die Feldstaffelung zumindest im Standarduniversum beherrscht werden kann.

Ohne sie stagnierte die Entwicklung des .Hau>fc/J-Prototyps, dessen Halbraumfeld ebenfalls als Zwei-Schalen-Feld projiziert werden sollte, um statt der rein statischen Funktion des Hawk Ieine dynamische Arbeitsweise zu ermöglichen und als eigentlichen Antrieb die Impulstriebwerke überflüssig zu machen.

Vom Beginn der Planung an waren Möglichkeiten zur Wirkungssteigerung in Erwägung gezogen worden.

Neben dem dynamischen Einsatz bei der Feldrotation mit gleichzeitiger Feldverzerrung und -translation sowie der mehrschaliggestaffelten Anordnung wurde an Feldoszillationen oder Pulsationen ebenso gedacht wie an eine Anregung durch höhere Hyperfrequenzen unter Ausnutzung von Oberschwingungen. Als weitere Aggregatverbesserung nach dem Hawk II befand sich bereits das Konzept des Hawk III in Planung, bei dem eine Drei-Schalen-Feldprojektion zum Einsatz kommen sollte, die mit dem früheren Grigoroff-Triebwerk vergleichbar war.

Schon beim seinerzeitigen Einsatz im Spürkreuzer JOURNEE waren allerdings trotz des erzielbaren Überlichtf aktors von bis zu 200 Millionen über die maximale Etappendistanz von 30.000 Lichtjahren neben dem ohnehin extremen Energieverbrauch „hyperphysikalische Widerstands-Randbedingungen" beobachtet worden. Inwieweit also unter den jetzigen Bedingungen eine Umsetzung erfolgen konnte, stand völlig in den Sternen.



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